|
Wie in einer Bananenrepublik ging es am 07. November 2000 bei den Wahlen in den USA zu.
So beschloss man in Missouri spontan, die Wahllokale länger zu öffnen, was unter anderem dazu führte,
dass ein Toter in den Senat gewählt wurde. Nun wird seine Witwe den Sitz annehmen.
In Oregon gab es überhaupt keine Wahllokale,
sondern nur Briefwahl, und in Florida waren die Behörden nicht in der Lage, ein Endergebnis zu ermitteln.
Das absolute Chaos jedoch verursachten die Fernsehsender, die ihre Pi-mal-Daumen Schätzungen als Endergebnisse in Bundesstaaten bekannt gaben, in denen gleichzeitig noch gewählt wurde. Sie vernachlässigten zunächst die Republikaner-Hochburgen in West-Florida und erklärten Gore voreilig zum Sieger, nur um Stunden später Bush auf den Schild zu heben. Schliesslich war dort das Ergebnis so knapp, dass eine Neuauszählung aller Stimmen angeordnet wurde. Historisches Vorbild ist dabei offenbar Niedersachsen, von manchen auch das Florida des Nordens genannt. Hier ging es bei der Landtagswahl 1974 ebenso knapp zu. Erst nach 8 Monaten stand das Ergebnis fest und ein SPD-Abgeordneter musste nachträglich seinen Sitz räumen. Die verbliebene Ein-Sitz-Mehrheit brachte der SPD/FDP-Regierung übrigens kein Glück. Sie hielt nur ein Jahr, bis schliesslich mit Hilfe unbekannter Überläufer im Landtag der CDU-Kandidat Ernst Albrecht doch noch zum Ministerpräsidenten gewählt wurde. |
|