Mit Kapitän Schröder in Tiefen, die kein Sozi zuvor gesehen hat

Wahlbet. Sonstige
11.09.1994 58.4 % 58.1 % 16.6 % 16.5 % 4.1 % 1.7 % 3.0 %
19.09.1999 61.1 % 56.9 % 10.7 % 22.2 % 2.6 % 1.1 % 6.5 %
Veränderung +2.7 % -1.2 % -5.9 % +5.7 % -1.5 % -0.6 % +3.5 %

Wie tief wird das U-Boot SPD noch sinken, bevor ihm der Wähler eine Schippe Sand unter den Kiel wirft? Die 10.7 % von Sachsen sind das schlechteste Landtagswahlergebnis seit dem 6. März 1921, als in dem kleinen thüringischen Land Gotha nur 5.4 % sozialdemokratisch wählten. Da ist es ein schwacher Trost, dass es gerade noch für ein zweistelliges Ergebnis reichte. Somit gebührt der CDU weiterhin die alleinige Ehre, als Volkspartei einmal unter 10 Prozent geblieben zu sein, nämlich am 7. Oktober 1951 in Bremen mit 9.0 % auf Platz 4.

Offenbar zählen sich im Osten noch weniger Menschen zur Neuen Mitte, für die die Schröder-SPD ja vor allem attraktiv sein will. Zurückrudern geht nun nicht mehr, der Weg ist von der PDS versperrt und würde die Bundesregierung komplett handlungsunfähig machen. Also vorwärts, und auf bessere Zeiten hoffen? So kann es also enden, wenn man sich von hippen Werbern und Medienleuten einen Wahlsieg basteln lässt, und dann ohne Konzept und ohne die alte Anhängerschaft dasteht.

Noch schlimmer als die SPD hat es die FDP getroffen, die nur noch auf dem 8. Platz gelandet ist, hinter ProDM, REP und NPD. Das ist in der Parteigeschichte ebenfalls der absolute Tiefststand. Auch bei dieser Partei fing der Abstieg mit der äußerst geschickten Definition einer Zielgruppe an, man nannte sich die Partei der Besserverdienenden.